Leichtathletik
Sarstedt: Es ist Sonntagabend, 23 Uhr als Luca Willig gemeinsam mit seinem
Trainer Matthias Harmening und seinen Eltern zurück in Sarstedt ankommt. Er ist erschöpft und mit den Kräften am Ende,
zweieinhalb lange Tage liegen hinter ihm voller Emotionen, Kraftakten, Stolz und Tränen. Freitag direkt nach der Schule
ging es für Luca Willig (U18-Athlet des TKJ Sarstedt) nach Leverkusen ins Fritz-Jacobi-Stadion. Hier wurden nach der
rund vier Stunden langen Fahrt die Materialien wie z.B. Stabhochsprungstäbe und Speere deponiert und die Stellplatzkarte
(Anmeldung) abgegeben. Es folgten einchecken im Hotel, Essen gehen und schlafen. Denn am Samstag war es soweit: die Deutschen
Meisterschaften im Zehnkampf starteten für den Sarstedter Mehrkämpfer. Es war sein erster Mehrkampf auf nationaler Ebene und
allein die Startberechtigung kommt einer Sensation gleich. Die Aufregung war riesig, der eigene Druck und Wille das Beste zu
zeigen ebenfalls. Gemeinsam mit 39 gleichaltrigen startete Luca Willig seinen Zehnkampf mit dem 100-Meter-Sprint in 12,25
Sekunden und reihte sich im Mittelfeld der Konkurrenz ein. Im Weitsprung - seiner Paradedisziplin - sollte ein 6-Metersprung
her, dieser wurde mit sehr guten 5,91 Metern leicht verpasst. Enttäuscht ging es für Luca direkt zum Kugelstoßen weiter, hier
fehlt auf einmal die Kraft um an seine Bestleistung heran zu kommen. Trainer Matthias Harmening versucht seinen Athleten aufzubauen,
denn die Leistungen sind allesamt auf einem sehr guten Niveau - nur eben keine neuen Bestleistungen. Dafür folgt ein hervorragender
Hochsprungwettbewerb für den Sarstedter, der die 1,84 Meter souverän überspringt. Nur zwei Athleten sprangen höher. Am Ende eines
ersten langen Tages mussten noch einmal alle Kräfte mobilisiert werden: Der 400-Meter-Sprint stand an. Luca Willig beendete den
Sprint um die Stadionrunde in guten 54 Sekunden.
Jetzt hieß es Kräfte tanken, Essen und vor allem gut schlafen. Für Luca Willig schien die Nacht zu kurz, er war am Sonntagmorgen
platt und müde. Sein grippaler Infekt von vor zwei Wochen wirkte vielleicht noch nach, doch all dies half in diesem Moment nicht,
denn die sechste Disziplin - Stabhochsprung stand an. Eine Zitterpartie am Morgen, in der mit 3,10 Meter das Minimalziel erreicht
wird. Es folgte der 110-Meter-Hürdensprint und eine der unbeliebtesten Disziplinen für den U18-Athleten. Doch auch diese meisterte
er im Bereich seiner Möglichkeiten (16,91 Sekunden) trotz Kälte, Gegenwind und Regen. In den Wurfdisziplinen konnte Luca noch einmal
auftrumpfen und auch die Sonne kam zurück ins Stadion: Eine neue Bestleitungen im Diskuswurf (36,50 Meter) und ein richtig guter
Speerwurf (41,14 Meter). Neun Disziplinen waren absolviert und als Abschluss folgte um 18 Uhr am Sonntagabend der 1500-Meter-Lauf.
Mit einem eisernen Willen und allen verfügbaren Kraftreserven lief Luca Willig als zweiter in seinem Lauf ins Ziel (4:44,43 Minuten).
Er hatte es geschafft, er hatte jede dieser anspruchsvollen Disziplinen absolviert und mit 5803 einen sehr guten Zehnkampf abgeliefert.
Im deutschen Gesamtklassement reiht er sich auf Platz 25 ein und wurde zugleich zweitbester Niedersachse. Eine wahnsinnig gute Leistung,
herzlichen Glückwunsch. Einige der anderen Athleten haben vorher aufgegeben, doch Luca Willig vom TKJ Sarstedt hat bis zum Schluss gekämpft
und kann stolz auf seine Leistung sein.
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